Swinemünde (Świnoujście) liegt, wie der Name vermuten lässt, natürlich an der Flussmündung der Swine. Die 41.000 Einwohner bzw. die Autofahrer haben einen besonderen Vorteil – Sie dürfen Fähre fahren. Aber fangen wir vorne an.
Die Einwohnerfähre
Auf unserer Reise nach Schweden legen wir einen Zwischenstopp in Swinemünde ein. Wir wollen die Fähre von Swinemünde nach Ystad nutzen. Wir haben die Nacht hier verbracht und wollen uns noch etwas die Promenade anschauen, bevor unsere Fähre 13:00 Uhr abfährt. Um zu unserer Fähre zu gelangen, müssen wir die Swine überqueren. Kein Problem – denken wir uns. Auf Google Maps gibt es eine Fährverbindung direkt im Stadtzentrum. Diese legt auch unweit unserer Fähre an, welche uns nach Ystad bringen soll. Mit ausreichend Puffer begeben wir uns also zwei Stunden vor Abfahrtszeit zum Anleger.

Hier kommen wir allerdings nicht weit. Die angegebene Fähre ist nur eine für Anwohner bzw. Fußgänger und Fahrradfahrer. Pkw-Fahrer mit auswärtigem Kennzeichen müssen die ca. 7 km vom Stadtzentrum entfernte Autofähre im Bereich Świdny Las/Karsibór nutzen. Wir haben einen Mietwagen mit Münchner Kennzeichen. Nicht ganz so aus der Region. Aber wir haben ja noch Puffer. Fahren wir also die sieben Kilometer in Richtung Süden.
Kasiborer Fähre
Wir kommen allerdings nur 3 Kilometer weit. Laut Navi sind es noch 4 Kilometer bis zur Fähre… Noch nicht einmal die Hälfte geschafft und wir stecken im Stau. Logisch. Es ist Ferienzeit und wir sind nicht die einzigen, die hier rüber wollen. Also Motor aus und warten, bis die nächste Fähre ankommt und ein paar Fahrzeuge auf die andere Seite bringt. Zum Glück verkehren die hier regelmäßig.

Mittlerweile ist es 12 Uhr und immer noch kein Land in Sicht – also in dem Fall kein Wasser. Wir zoomen beim Navi rein und raus und bekommen langsam Panik. Letzter Check-In ist 12:30 Uhr und es gibt noch nicht mal einen Ansatz, dass wir zeitnah ans andere Ufer kommen. Immerhin – weniger als ein Kilometer noch.
Wir haben es 12:30 Uhr – Zeit für den letzten Check In. Und wir fahren gerade als vorletztes!!! Auto auf die Kaisborer Fährer, um ans andere Ufer zu kommen. Die Überfahrt dauert ca. 10 Minuten. Wir haben Zeitdruck. Aber Zeit für Fotos ist immer. Was will man auch anderes machen?

Es ist schönstes Sommerwetter. Die 10 minütige Überfahrt verbringen wir an Deck der Fähre, anstatt im Auto abzuwarten. Da sieht man auch noch etwas von der Landschaft. Außerdem lenkt es etwas vom Zeitdruck ab.

12:35 Uhr begegnet uns die Gegenfähre. Hier ist ordentlich Verkehr auf der Swine. Wir machen noch ein paar Fotos und dann schnell zurück ins Auto. 12:40 Uhr legt die Fähre am anderen Ufer an.

Jetzt aber schnell. Runter von der Fähre und ab in Richtung Fähr-Terminal. Unity Line ist bereits ausgeschildert. Noch 5 Kilometer. Und alles 30er Zone, weil die Straße nicht unbedingt im besten Zustand ist. Super! Jetzt kommt ja alles zusammen hier.
Es gab allerdings noch ein Happy End. 12:50 Uhr erreichen wir den Check-In. Die Lampen leuchten noch grün. Wir fahren als letztes Auto auf die Fähre. Punktlandung. Wir steigen aus dem Auto aus und schon hebt sich die Laderampe. Wir legen ab.

Reisetipp von Schmidt Touristik
Ausreichend Puffer einplanen. Wir wir später erfuhren, hatten wir schon ziemlich viel Glück, denn in der Ferienzeit sind 3 – 4 Stunden Wartezeit nichts ungewöhnliches!