In England gibt es eine Insel, die es sich lohnt, mal zu besuchen. Es geht um Lindisfarne, bzw. auch Holy Island genannt. Was macht Lindisfarne so besondern? Nun, es ist eine Gezeiteninsel. Das heißt, die Insel ist nur bei Ebbe erreichbar.
Ab auf die Insel
Die Fahrt auf die Insel ist bereits ein kleines Highlight. Es gibt eine Straße nach Lindisfarne, die quasi auf dem Meeresboden gebaut wurde. Um diese Straße zu passieren, sollte man sich im Vorfeld über die sicheren Zeiten zum Passieren informieren, da man nur bei Ebbe auf bzw. von der Insel kommt. Ansonsten befährt man hier die Straße auf eigene Gefahr.


Na, wem fällt was auf? Richtig! Wir sind mit einem deutschen Auto unterwegs. Das heißt, Linkslenker im Linksverkehrt. Wir fanden es cool!

Die Insel
Die historische Insel liegt im Nord-Osten von England in der Nähe von Berwick-upon-Tweed. Insgesamt leben hier ca. 160 Einwohner und gefühlt tausende Schafe. Dem gegenüber stehen über 650.000 Besucher pro Jahr, die von überall aus der Welt anreisen. Ein großer Teil der Insel sowie die Gezeitenzone sind ein Vogelschutzgebiet. Hier sollen bis zu 300 verschiedene Vogelarten beobachtet werden können.


Auch wenn Flut ist, und man auf der Insel mehr oder weniger für die nächsten 6 Stunden gefangen ist, muss man auf der Insel nicht verhungern. Es gibt einige kleine Restaurants, Eiswagen im Spongebob-Design und natürlich die Klassiker – Fish & Chips-Buden.

Man merkt natürlich, dass man in Großbritannien ist. Auch hier findet man die berühmten roten Telefonzellen am Wegesrand. Als Erinnerung für die Autofahrer an die Gezeiten gibt es auch einige Warnschilder, welche natürlich auch ein beliebtes Fotomotiv sind 🙂


Lindisfarne Castle
Auf dem Beblowe Craig, der einzigen Erhebung der Insel, wurde im Jahr 1549 mit dem Bau der Festung Lindisfarne begonnen. Sie sollte damals den Hafen der Insel vor den Schotten schützen.
Im Laufe der Zeit hat sich aber einiges am Castle verändert. Im Jahr 1902 begann die Verwandlung der Burg zu einer Art edwardianischem Landhaus. Schlafzimmer wurden angelegt, die Eingangshalle und die Küche gestaltet und auch Wohnzimmer und Esszimmer wurden nach den Erfordernissen der damaligen Zeit umgebaut. Heute gehört das Gebäude dem National Trust.




Benediktinerkloster
An dieser Stelle können wir auch klären, warum die Insel eigentlich Holy Island heißt. Im 7. Jahrhundert gründete der irische Mönch St. Aidan auf Holy Island das Kloster Lindisfarne. Die Abtei wurde später unter der Leitung des heiligen Cuthbert zu einem religiösen und wissenschaftlichen Zentrum für ganz Westeuropa wurde. Hier wurden auch die berühmten „Lindisfarne Gospels“ (Evangelien) geschrieben.
Wie wir erfuhren, wurde Lindisfarne allerdings mehrmals von skandinavischen Wikingern überfallen. 875 gaben die Mönche auf und flohen nach Durham. Dieser Überfall markiert den Beginn der sogenannten Wikingerzeit. Von dem im 11. Jahrhundert errichteten Benediktinerkloster sind nur noch die Ruinen zu besichtigen. Diese sind aber auch sehr sehenswert.

St. Mary’s Church
Neben den Ruinen des Benediktinerklosters befindet sich die St. Mary’s Church. Das Innere der Kirche besticht durch seine Schlichtheit und das unverputzte Mauerwerk. Die St. Mary’s Church dient hauptsächlich der Inselgemeinde, aber ist auch ein beliebter Sammelpunkt für Busse, um Touristen abzuladen.

Die Insel sicher verlassen
Was für die Anreise nach Lindisfarne gilt, gilt erst für das Verlassen von Holy Island. Safety First. Auf dem Hinweisschild, welches etwas weiter oben zu sehen war, hat man ja bereits gesehen, was passieren kann, wenn man sich nicht an die sicheren Fahrzeiten hält. Auf wem Weg von Edinburgh nach Durham sind wir einmal an Holy Island vorbei gefahren, als die Flut hereinbrach. Da wir bisher nur die Strecke bei Ebbe kannten, wollten wir uns mal die überflutete Straße anschauen. There you go. Im Hintergrund ist Holy Island gut zu erkennen.

Da heißt es auch für uns schnell zurück setzen, sonst sind auch wir in den Fluten der Nordsee gefangen. Außerdem soll ja auch Salzwasser nicht so gut für den Autolack sein…

How to get here
Wie gewohnt zeigen wir Euch natürlich auch, wo sich die Holy Island of Lindisfarne befindet.